Lockdown !!

Der Baron war blitzschnell zur Tür hinausgestürmt und mit ihm überraschenderweise die beiden anderen Schwarzpanther Schlamminger und Burshallahnadviednev.

"Da rennen sie, diese Verbrecher !"schrie eine empörte Leopardendame, deren Hinterteil schwarz war und "...saumäßig juckte..."

Nach der überstürzten Abreise leerte sich der Saal mit unzufriedenen und wütenden Besuchern.

"Diese MS Usbekistan ist ein einziger Verbrecherhaufen, man glaubt's ja nicht ... die gehören eingesperrt !" hörte man rundherum.

Mittenhinein in die allgemeine Erregung platzte die Nachricht dass der Premierminister Englands, Boris Pfannenberger ( Spitzname 'Bratpfanne' ) einen kompletten Lockdown fuer das ganze Land verhängt hatte.

Das bedeutete dass die MS Usbekistan, die im Hafen von Southampton lag, jetzt fuer möglicherweise Wochen unter Quarantäne stand.

Zum Glueck hatte der fuer die Verpflegung zuständige Weisskater Koch Salz gerade eine volle Lieferung an Lebensmitteln bekommen. "Da kommen wir durch, das passt, ich koch uns was Leckeres !", so der Meisterkoch.

Kurz zuvor war es noch zu unschönen Szenen gekommen, da die Mangamentkater, unter Assistenz des Loewenehpaars Schnitzler und Hauskrokodil Anton Laib die auf der MS Usbekistan sich aufhaltenden Gaeste, die von einem Landgang zurück kamen ( "Was fuer ein katastrophal langweiliges Loch, dieses Southampton !" so die einhellige Meinung.) nicht mehr auf das Schiff liessen.

"WIR HABEN BEZAHLT, JA WO GIBTS DENN SOWAS ??" riefen besorgte Gaeste, darunter Stammgast Konsul Bauch aus Hamburg, sowie mehrere Milchkühe, die "...jahrelang auf diese Reise gespart haben, und jetzt sowas !".

Doch es war kein Durchkommen, dazu wurde die Landungsbrücke hochgezogen und Gästebetreuer Schnapf verkündete: "Macht dass ihr weiterkommt, wir sind geschlossen !"

Im Schiff selbst trage sich das gesamte Team zur Beratung, die 3 flüchtigen Schwarzpanther waren auf wundersame Weise auch wieder aufgetaucht, und es wurde ein Plan erstellt wie man sich die Zeit vertreiben würde.

" Wir könnten Wasserball spielen in der Kuhle !"

Der Vorschlag von Flusspferd Siegmund von Hausegger stiess auf verhaltene Begeisterung.

"In diese Brühe setz' ich mich nicht !" brummte Herr Schnitzler, der Großlöwe.

Der Kater hatte einen gänzlich anderen Vorschlag:

" Wir könnten ein Schachturnier veranstalten, oder Wettstricken, das war doch so nett das letzte Mal !"

( Bei der Sars Epidemie hatten beide Veranstaltungen in einem wüsten Tumult geendet, Teile des Schiffs mussten danach renoviert werden, Anm. der Redaktion ).

Doch dann was es wieder einmal der Baron dessen Loesung grossen Anklang fand.

Der adelige Grosspanther und Kapitaen der MS Usbekistan hatte schon immer eine Vorliebe fuer die schönen Künste,

Literatur und klassische Musik gehabt.

Es gab dazu zwar Gegenstimmen, die dem Baron "das ästhetische Urteilsvermögen eines 3-jährigen in Verbindung mit der kriminellen Energie eines Al Capone" bescheinigten, aber von Schlitt hatte auch entschiedene Fans: "Ein feiner Panther, edel, hilfreich und gut !" ( Knackinger Tagblatt, Peter von Schlitz ).

Sattler hatte sich mit den beiden anderen Panthern in den sog. grauen Salon zurückgezogen, die drei riesigen Grosskatzen lagen schweratmend vor einem halb aufgefressenen Rindhintern und daneben war ein Stapel Bücher zu sehen.

Die 3 hatten sich eingedeckt mit "dem Besten, was Schwarzpantherliteratur so hergibt !", so der Baron.

Proust's Recherche, Tolstoy's Krieg und Frieden, Arno Schmidt's Zettel's Traum hatten sie ausgesucht und per Wuenzwurf entschieden wer welches Buch lesen würde.

Sattler hatte Schmidt erwischt ( "Wehe, wenn der mich langweilt, dann mach ich Euch Alle !" ), Schlamminger Proust's Recherche ( "Dicker Wälzer, aber es soll unheimlich spannend sein !"), und Burshallahnadviednev hatte den Tolstoy zu lesen.

( " Mein Onkel Albert war um 7 Ecken verwandt mit nem russischen Panther, also das passt mer schon !" ).

Diese kulturelle Ausrichtung der Quarantäne fand grossen Zuspruch, doch es sollte innerhalb kürzester Zeit alles ganz anderst kommen...