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Das Buffet und ein Nachspiel

  • Writer: wezel11wezel11
    wezel11wezel11
  • Dec 16, 2019
  • 6 min read

Die Hauseggers, Sigmund mit Frau Sybille und Onkel Ludwig hatten ein grosses “Frischheubuffet” vorgeschlagen, ” da ham Alle was davon !”,  so Hausegger. Doch Sattler von Schlitt hatte andere Pläne gehabt. “Normalerweise ist ja unser Koch Salz immer derjenige der das organisiert, aber dieses Mal möchte ich gerne selber Mal die Tatze anlegen, ich bin ja auch ein begnadeter Koch !”. Anton Laib, Hausdetektiv und Krokodil extraordinaire war skeptisch. ” Man muss aber schon kochen können, bloss ein paar rohe Koteletts hinlegen, das reicht nicht mein Lieber !” Das Ehepaar Schnitzler, als Gast beim Meeting zugelassen widersprach. ”Frische Koteletts, das iss was feines, schlachtfrisch und am Besten am Stück, da kann man schön nagen dann..” so Frau Schnitzler.

Der Kater liess Sattler gewähren,” OK dann, Baron, aber blos nix verbocken gell, denn bei dieser Gala werden viele wichtige Viecher kommen.” Es wurde Fleisch und Heu eingekauft und dann begannen die Vorbereitungen. Sattler von Schlitt hatte eine Kochmütze aufgesetzt ,eine Kochschürze umgebunden mit der Aufschrift : ”Hier koche ich !!” und los gings. Koch Salz liess sich nicht sehen in der Küche, er war froh Mal frei zu haben und da konnte er etwas online daddeln, er spielte Halma mit Mitspielern aus der ganzen Welt und war nordafrikanischer Gruppenzweiter vor 2 Jahren gewesen. Derweil bereitete Sattler ein raffiniertes Buffet vor. ”Roh iss besser !”, so Sattler, also wurde fast alles im Naturzustand präsentiert. “Pfeffer und Salz dazu und gut isses !”, so seine Devise. Der Tag des Festbuffets war jetzt da und die fast 1800 Gaeste mit viel Prominenz waren gespannt, darunter der ungarische Nationalkammersprecher, die Bürstensau Zoltan Bartok und der Praesident der ungarischen Exportfirma ”Abdullahnafdviednov – ein Verwandter von Burshallahnadviednev. Das Buffet war festlich angerichtet und Sattler hatte eine orientalische Uniform angezogen, er sah aus wie der Emir von Eschnapur. Der Reinfall mit dem Erlkönig war allerdings noch recht frisch, so kommentierten einige der Gaeste recht unfreundlich: " Da, der Schwarze da, iss das nicht die Flasche von vorhin ??" Die Hauseggers kamen im festlichen klassischen Look: Ballkleid und Frack, die Kater mit schicken Anzügen und Krokodil Laib trug einen Schottenrock. Das Ehepaar Schnitzler erschien im Safari Look, khakifarbene Umhänge aus leichtem Baumwollverschnitt. Das Buffett wurde durch einen Gong eröffnet. Es bestand aus einem lebenden Grossbullen, einer Riesenmenge an Hummern, die sich alle noch bewegten, dazu ein Berg Schnecken, ebenso quicklebendig. Dazu hatte Sattler 3000 Liter heisse Fleischbrühe im Kessel, er hatte insgesamt  sieben Angler Sattelschweine verkocht. Dazu gab es Saftschinken vom Pferd, frischen Kamelhack nature und als besondere Attraktion 4 Riesenschafe, die ebenfalls quicklebendig herumstanden. ”Bin nicht ganz fertig geworden”, so Sattler, ”aber die schmecken auch so !” Der Gong ertönte und Alles stürzte zum Buffet. Aber es gab Probleme und das nicht zu wenig. Zuerst weigerte sich der Grossbulle von den Schnitzler’s angefressen zu werden. Er gab Frau Schnitzler einen gewaltigen Tritt, der ihr 3 Wochen lang wehtun sollte. ”Was soll denn das, habt ihr se noch Alle oder was ?” schimpfte er. Ähnliches passierte bei den Hummern. Mehrere Gaeste wurden gebissen und gestochen, die Haelfte der Hummer nahm reissaus und verschwand durch den Hinterausgang. Der Schneckenberg erwies sich ebenso als eine schwierige Geschichte. Die meisten Schnecken, vertreten durch ihren Sprecher Ole Butt, waren recht schnell – es handelte sich um Pfeilschnecken – und bewegten sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit weg vom Buffet und folgten den Hummern durch den Hinterausgang. Ole Butt bedauerte. ”Mir sind die Hände gebunden, aber die Tierchen ham nen enormen Bewegungsdrang.” Saftschinken und Kamelhack schmeckten hingegen gut, ”wenig gewürzt” schimpften Einige jedoch, aber bei den Riesenschafen gab es massive Probleme. ”Fressen ??? Sonst geht’s Euch gut oder was ??” Die 4 sprangen vom Buffet herunter und attackierten die Gaeste mit ihren sechszackigen Schafshoernern. Es gab Verletzte. Sattler tobte. ”Ja was iss denn das jetzt ?? Ja das geht doch nicht !!!” Es ging. Die 4 verwüsteten Teile des Buffets, stiessen 2 Kessel mit Sattelschweinbruehe um und trampelten dann davon. Es war ein Debakel. Das Dessert, Tiramisu vom Jochgeier war nicht angeliefert worden ( “Jochgeier iss uns davongeflogen” so die Firma “Fertigschmeck” in einer Entschuldigung ) und das Heu für die Hauseggers war auch nicht angekommen. Sigmund und Ludwig Hausegger standen enttaeuscht in einer Ecke und planten einen Landgang. ”Ja in Boesok da gibts ne Grosskuhle, da sind Hunderte von uns, man muss aber reservieren !” meinte Onkel Ludwig. Sigmund war Feuer und Flamme…man wuerde das machen, soviel war klar. Derweil kippte die Stimmung am Buffet. Die Gaeste verlangten was zu Fressen, Sattler stand da und war unwirsch. ”Ja ihr Ruebenkopfe dann kocht Euch halt selber was wenn Euch das nicht gut genug iss…”, sprach’s und schmiss den orientalischen Umhang hin und trabte weg. Schnell wurde ein Homeservice angerufen und innerhalb einer Stunde waren gekrustelte Riesenechsen da, Milzlasagne, Nierensuppe mit Kutteleinlage, 2 Tonnen gedünstetes Kammfleisch vom Bison, es war ein Fest !!! Nicht lange darauf legten sich die Ersten hin und ratzten weg. Sogar die Hummer, die noch uebrig waren verlustierten sich am Buffet, nicht ohne Auseinandersetzungen. ”Geh mir aus der Schere Du Eunuche”, schimpfte ein Grosshummer und scheuchte einen kleineren Schwarzhummer davon. Nach 80 Minuten Geschmatze hatten sich alle hingelegt und ein harmonisches Schnarchen erfuellte den Raum…. Es war doch noch ein Erfolg geworden doch dann kam es zu einem Nachspiel:

die vorherige Zirkusauffuehrung auf der MS Usbekistan war nicht ohne Folgen geblieben. Bezirkskammerpruefmeister Max Tank ( hier ein Passbild

)  war mitten in der Premierenfeier aufgetaucht und hatte sich zwar zuerst eine der leckeren Buerstenbaerenspiesschen gegriffen, dann aber mit vollem Mund schmatzend verkündet: ” Die Spiesschen sind hervorragend, schoen resch, so mag ich das, aber die Auffuehrung war nicht angemeldet, dazu braucht man eine Zirkuslizenz. Ich werde die MS Usbekistan schliessen und es wird saftige Geldbussen hageln !” 

Das war ein Schock fuer die ganze Mannschaft, aber Tank blieb hart.  ”Ihr habt das ohne Genehmigung gemacht, wir sind hier nicht im Urwald, auch nicht im Zoo, und ich werde jetzt schon Mal n Protokoll schreiben und den Sachverhalt aufnehmen.” Der Kater ahnte Schlimmes. ”Herr Tank, kommen’se erst Mal ins Büro, man kann doch ueber alles reden…”. Die beiden verschwanden um die Ecke, was wuerde dabei herauskommen ?

Herr Tank war mit dem Kater in das Büro getrottet. Der Kater wusste: er hatte nur ein paar Minuten um Tank von seinem Vorhaben abzubringen. Tank war bekannt für rücksichtslosestes Vorgehen, erst vor 1 Woche hatte er ein Waisenhaus für kurzwuechsige Schnappottern geschlossen nachdem er die WC Anlagen dort als ” unfassbaren Saustall “ bezeichnet hatte. Ebenso ging die Schliessung des Daddelsalons ”Bankrott City” auf seine Kosten, was ein schweres Zerwürfnis mit dem Spielhallenkoenig Abdullah Nadviednov, einem entfernten Verwandten von Burshallahnadviednev ( Onkel eines Cousins 3. Grades mütterlicherseits ) zur Folge hatte. Angeblich hatte Tank Reste von Ketchup an einer der Maschinen gefunden und sofort das ganze Etablissement stantepede geschlossen. Der Kater wusste, es würde schwierig werden, aber er wusste auch dass Tank ein ausgesprochener Feinschmecker war. Insbesondere Erdtrüffeln und Kammwurzeln sowie eingelegte Pfifflinge waren seine Leidenschaft. ( Pfifflinge, im Volksmund auch ‘Hosennuesse’ genannt, sind fast schwarze Riesennuesse – bis zu 3 kg schwer – die man mit Hilfe eines Handofens auf ein handliches Format doerrt und dann einlegt . Man rechnet pro Gast dann etwa eine Nuss ).  Zufälligerweise hatte der Kater auf seinem Schreibtisch einen stattlichen Berg an Kammwurzeln liegen und wie es der Zufall so wollte waren auch 8 Büchsen mit Erdtrueffelpastete daneben platziert. Eine der Büchsen war geöffnet und der Raum roch angenehm nach Trüffeln. Ein hübsches Schuesselchen mit Pfifflingen – eingelegt in Rübenschnitzeloel – rundete das Bild ab. Tanks Nüstern zitterten als er die angehäuften Schätze so liegen sah. “Ja was iss denn das ?” brummte er. Der Kater bemerkte nebenher: “Ach das Zeug da, das hat mir jemand geschenkti, ich steh da aber gar nicht so drauf, werd’s wohl verscherbeln.” Tank war natürlich schlau genug um zu wissen was da gespielt wurde. Der Kater fing jetzt an in aller Ruhe erst Mal sein Fell zu säubern und das verärgerte Tank. ” Ekelhaft das, vor allem am Hintern. Muss das jetzt sein ?” raunzte er verärgert. Die geöffnete Trueffelpastete war ihm voll in die Nase gestiegen. “Da liegen gut und gerne 1000 Euro an Fressalien rum, allein diese Kammwurzeln, Mann oh Mann: die sind ja total frisch, wo der die blos her hat ??” grummelte Tank in sich hinein. Der Kater liess sich Zeit, er säuberte ausgiebigst seine Tatzen, dann fing er wieder von vorne an. Tank zitterte vor Gier. Es waren Monate her dass er Trueffelpastete gefressen hatte, unerschwinglich bei seinem mageren Gehalt. “Wieviel kostet denn der ganze Schmadder ?” fragte Tank vorsichtig. Der Kater antwortete mit: ” Ach ,eigentlich will ich gar kein Geld dafür, für nen guten Freund und Bekannten wuerd ich’s glatt her schenken, aber klar, der Marktwert liegt bei mindestens 1500 Euro !”. Tank knickte ein. “OK,OK, ich hab’s ja kapiert. Also wenn ihr Eure Lizenz da jetzt nachträglich holt, ich kann das ausstellen, hier und jetzt, wir kennen uns ja gut, da kann nix anbrennen.” “Ja das waer schön, dann können wir weiterspielen. Achja, dieses Zeugs da auf dem Tisch, ich mein’ : ich fress das ja nicht, also Du kannst es haben,wenn Du’s willst, Ich hab 3 Taschen hier, da passt es rein!”. Tank zitterte vor Gier und konnte sich nicht bremsen, er frass die geöffnete Büchse in wenigen Minuten, rülpste kurz und verabschiedete sich mit den Worten: ” Behüt Euch Gott bis wir uns wiedersehen !”. Er trabte davon mit 3 umgehängten Taschen, gefüllt mit den Kammwurzeln, Pasteten und 4 Pfifflingen. Der Kater säuberte sich nochmal kurz und schlich dann nach draussen um den Anderen die frohe Botschaft zu verkünden…

 
 
 

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