top of page
Search

Zirkus

  • Writer: wezel11wezel11
    wezel11wezel11
  • Dec 14, 2019
  • 5 min read
Die MS Usbekistan hatte einen neuen sogenannten Event Manager probeweise für 2 Wochen beschäftigt. Es handelte sich um den 8 jährigen Rüsselfuchs Abraham Zopf.
Zopf kam gleich zur Sache. Vor versammelter Mannschaft erklärte er: ” So einen Rübenverein habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Ihr bietet den Gästen nichts, das muss sich ändern.” Unwilliges Brummen und Grunzen war die Antwort der Mannschaft. Hausegger liess sich erst Mal nieder und schloss die Augen, Sattler von Schlitt hatte feuerrote Augen und es herrschte schlechte Stimmung. Die Schnitzlers rochen streng und Anton Laib fuhr mit dem Zahnschleifgeraet sein Gebiss auf und ab. “Um die Stimmung auf diesem schlappen Kahn zu heben machen wir eine Zirkusaufführung. Das wird den Gästen gefallen und wir haben ja genug Talente hier um ein volles Programm durchzuziehen. Ich erwarte von Euch dass jeder was dazu beiträgt, ich habe hier einen Plan für ein Programm.” Es war ein grossartiges Programm, jedes der Führungsmitglieder der MS Usbekistan hatte eine interessante Aufgabe. Die 5 Kater sollten eine Clownnummer präsentieren. Dann Sattler von Schlitt auf dem Schlappseil, Schwarzpumas Burshallahnadviednev und Schlamminger zusammen mit dem Loewenehepaar Schnitzler eine Raubtierdressur, Flusspferd Sigmund Hausegger eine Leiterakrobatik, Krokodil Anton Laib
sollte Zauberkunststücke vorführen und durch das Programm sollte Frau Hausegger führen. Es wurden sofort Proben angesetzt und Abraham Zopf übernahm die Leitung der Proben. Es waren anstrengende 4 Tage. Jeden Tag Punkt 8 hiess es antreten und hart an sich arbeiten. Erst gegen 20 Uhr liess er die erschopefte Crew zum Abendessen. Zopf hatte alles genau festgelegt und verlangte exakte Einhaltung seines Plans. “Hier wird nicht rumgeiert, hier wird funktioniert !” Dazu war ein Ueberraschungsgast eingeplant, er sollte erst am Abend selbst bekanntgegeben werden. Am 5. Tag war eine grosse Gala angesagt. Man hatte aus Platzmangel an Land ein Zelt gemietet mit 1200 Plätzen und die Vorstellung war innerhalb von 30 Minuten ausverkauft.Der grosse Abend war da. Es war 19.45, in 15 Minuten würde die Vorstellung beginnen. Es gab Probleme. Sattler von Schlitt war entsetzlich nervös , er war bei der Generalprobe mehrere Male vom Schlappseil gefallen und hatte sich eine Tatze verstaucht, jetzt schwitzte er und die Garderobe roch entsetzlich. Hausegger hatte mehrere der Leitern zerbrochen, jetzt hatte man in letzter Minute nach der Hauptprobe eine riesige Stahlleiter aufgestellt, aber es war unklar ob die die fast 3 Tonnen von Hausegger tragen würde. Die 5 Kater hatten teilweise die Texte vergessen und die Clownkostueme waren nach dem Waschen extrem eingelaufen und passten nicht mehr. ”Jetzt reisst Euch zusammen ihr Flaschen ! ” schimpfte Zopf, ” in 2 Minuten geht’s los.” Die Vorstellung begann mit der Leiternummer von Hausegger. Der stampfte guter Dinge nach draussen wo er mit sparsamem Applaus empfangen wurde. Die Leiter stand da, und ein Trommelwirbel kündigte die Attraktion an:Hausegger musste 26 Stufen nach oben auf eine Platform klettern. Er machte seine Sache gut und die Leiter hielt. Leider hielt die Platform nicht, Zopf hatte vergessen das zu überprüfen. Mit einem gewaltigen Krach segelten die fast 3 Tonnen Hausegger nach unten und beim Hinunterfallen riss Hausegger einen Pfosten mit, worauf sich ein Teil des Zirkuszelts senkte.
Es war kein guter Anfang. Zopf beruhigte das Publikum. “Unser Dickerchen hier war zu schwer, das kann vorkommen” , scherzte er.

Grosses Gelächter im Publikum.

Nach 10 Minuten war das Zelt wieder in Ordnung und Sattler von Schlitt war an der Reihe.

Er war extrem unruhig und kaute an einem grossen Stück Suppenfleisch herum um sich etwas zu beruhigen. Das Schlappseil war aufgezogen, der Trommelwirbel kam und Sattler stand auf der Rampe. Aber er ging nicht vorwärts. Er schwitzte, die ersten Zwischenrufe kamen ( “He Du Sackgesicht, jetzt mach dassde voran kommst, ich hab nicht den ganzen Tag ”, so ein Zuschauer aus der 2. Reihe ). Sattler schliesslich tappte nach vorn, aber er rutschte aus und verbiss sich in das Schlappseil. “Flasche !” schrie der Kritiker aus der 2. Reihe.

Jetzt sah Sattler rot !

Er sprang mit einem gewaltigen Satz in Reihe 2 und schnappte sich den Schreihals. Es war eine Rübensau und Sattler trug das Tier am Genick an den Rand der Buehne wo er Pfeffer und Salz holte sowie sich eine Serviette umband.

Die Ruebensau quiekte jämmerlich Zopf griff ein, scheuchte die Sau davon und das Publikum johlte und Sattler war bis auf die Knochen blamiert. Die Clownnummer der Kater litt unter internen Fehden zwischen Schnarrenberger und Pfeifenthaler. Beide Kater hatten sich über einer Dose Thunfisch schwer entzweit ( ” …ist meine Büchse,Du Heinz !” so Pfeifenthaler zu Schnarrenberger 10 Minuten vor dem Auftritt. ) Durch die Fehde kooperierten die Beiden nicht miteinander und zusätzlich behindert durch die eingelaufenen und viel zu knappen Clownskostüme kam der ohnehin recht dünne Sketch komplett zum Erliegen. Die 5 Kater standen mit riesigen Schweifen herum und fauchten sich gegenseitig an. Jemand spritzte Sahne aus dem Publikum auf die 5 und damit war der Auftritt beendet, da 4 der 5 Kater sofort mit umfangreichen Säuberungsarbeiten begannen. Frau Hausegger, die durch das Programm führen sollte trottete erst jetzt auf die Buehne da sie sich verspätet hatte: das Ballkleid das sie trug war im letzten Moment von einem ein Kamel mit Dung bespritzt worden und sie erschien erst jetzt mit einem luftigen Kleidchen welches ihre Figur allerdings unvorteilhaft herausstellte. Sie machte einen Knicks und kündigte an: “Als nächste Sensation “– Gelaechter im Publikum –” kommt nun unsere Raubtierdressur.” Ein Trommelwirbel erklang und das Ehepaar Schnitzler sowie Burshallahnadviednev und Schlamminger trabten in die Arena. Sie sollten durch brennende Reifen springen und auf das Kommando von Ruesselschnueffler Abraham Zopf einige harmlose Akrobatikkunststuecke vollbringen. Das misslang komplett. Die Schnitzlers hatten eine schwere Ehekrise, und die wurde öffentlich ausgetragen : ” JETZT koennen alle Mal sehen mit was für einem Schlappschwanz ich mich abgegeben muss !” schrie Frau Schnitzler. Dazu waren die beiden Schwarzpumas komplett überfressen. Sie hatten fast 80 kg Sackpfeiferfleisch gefressen, gegen den Rat von Zopf (“ Nix vorher fressen,ihr werdet zu müde sonst ! ”). Im Zirkusrund sah man demnach die beiden Löwen miteinander streiten und die beiden Schwarzpumas liegenderweise ein Schnarchkonzert geben. Zopf war bis auf die Knochen blamiert und am Kochen. “Ihr Esel ihr dämlichen ! ” schrie er nach dem unrühmlichen Abgang. Die Show war jetzt fast ruiniert, lediglich Krokodil Anton Laib

konnte das Debakel noch abwenden. Das Problem war hier: Laib war extrem kurzsichtig und er hatte seine Kontaktlinsen verlegt. “Ja wo sind die denn ? Sapperment noch amal !!” Sybille Hausegger hatte die “Jahrhundertsensation” angekündigt .

Laib robbte pflichtgemäß nach draussen und versuchte verzweifelt seine von David Copperfield inspirierte magische Schau zu präsentieren. Das misslang gründlich. Der Omnibus, der in der Mitte der Arena stand und in dem Sattler von Schlitt als Fahrer sass –mit Mütze und Uniform – wollte partout nicht verschwinden.

Trommelwirbel auf Trommelwirbel folgten und Laib lag vor dem Bus und nichts passierte. Schliesslich wollte Sattler den Bus einfach aus der Arena fahren doch selbst das misslang da der Motor stotterte. Jetzt war guter Rat teuer. Mehrere Helfer kamen und öffneten die Motorhaube, die Kater tauchten wieder auf ( Gelächter im Publikum) und alle standen hilflos um den stotternden Motor herum. Aus dem Publikum kamen die ersten “AUFHOEEREN ” Rufe und das Ganze hatte etwas von einem Fiasko. Tomaten und Eier flogen und Sybille Hausegger wurde als “ ueberfette debile Kuh” beschimpft. Das offizielle Programm war jetzt zu Ende. Es war kein Erfolg gewesen.

Zum Schluss rannten noch 30 blinde Schlittenhunde im Kreis herum durch die Arena, aber das konnte das Publikum auch nicht mehr versöhnen. “Saustall das Ganze, die sind ja gar nicht blind !!” schrie Einer und traf die Grundstimmung in der Arena. Die Zirkusartisten verdrückten sich durch den Hinterausgang zum Premierenbuffet wo Koch Salz ein Kamelbuffet angerichtet hatte.

Man frass was was Zeug hielt, aber die Stimmung war leicht gedrückt,die Blamage einfach zu gross. “Das ging granatenmaessig in die Hose ”, so Zopf lakonisch. “Ich bin ruiniert,ihr Einzeller habt mir das eingebrockt !” schimpfte er. Nach etwa einer Stunde trabten alle zurück auf die MS Usbekistan, wo der ereignisreiche Abend noch bei einem internen Schafkopfturnier ( Grosskatzen gegen den Rest ) einigermassen harmonisch ausklang.

 
 
 

Comentarios


Single post: Blog_Single_Post_Widget

Follow

©2017 by sattlervonschlitt. Proudly created with Wix.com

bottom of page