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Kommt Zeit , kommt Rat !

Sigmund von Hausegger

liess sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen.

”Die Alte eiert schwer rum, das geht vorueber, erst Mal wird jetzt abrelaxt, immerhin isses recht heiss hier und diese debile Kuh da geht mir jetzt erst Mal vom Acker !” Sprach’s und legte sich in einen abgelegenen Tuempel wo er 12 Stunden am Stueck badete. ( Man sieht auf dem Bild einen hochzufriedenen Hausegger.)

”Ich mein , was soll’s ? Ich bin ein Flusspferd und ich steh dazu. Und da iss nun Mal das Sitzen in einer nassen Kuhle ein wesentliches Element davon !” Hausegger, der ja bekanntlich an der Sorbonne in Paris mittelalterliche Scholastik und Grundlagenforschung in der Kybernetik studiert hatte war demonstrativ gelassen. ” Waessre in der Zeit dann hast Du’ in der Not !” war seine Devise. ”Diese Schabracke und ihre Hausfrauenphilosophie und das ganze infantile Geschreibsel da fuer’s Goldene Blatt ,…” er liess eine gewaltige Wolke ins Wasser ab…”das iss alles Kokolores, aber selbstverstaendlich werd’ ich der Madame da morgen entsprechend begegnen. Baron Sattler von Schlitt wird dabei sein wenn wir der Lady eine Lektion erteilen.” Hausegger tauchte unter …es blubberte….Stille. Man darf gespannt sein.

Sattler von Schlitt und Sigmund Hausegger trafen sich dann am machten Tag in der Tanzania Bar zu einem Umtrunk. Es wurden kleine Snacks gereicht, Sattler verdrueckte Saugbeuteltaschen mit einer saemigen Lebersauce, Hausegger frass einen Ballen Amrumer Wiesenheu, eine importierte Delikatesse und sehr teuer. ”Wir muessen meine Alte zur Raeson bringen, das geht so nicht weiter, mir vergaellt es sogar das Baden etwas, immer denke ich die Schabracke iss irgendwo um die Ecke und faengt das Keifen an..” schimpfte Hausegger erregt. Grosspuma Sattler von Schlitt schmatzte mit vollen Backen und stimmte dem zu. ”Ich hab auch schon ne Idee wie wir das machen. Die Kater werden das loesen muessen!” Die Management Kater, Schnarrenberger, Pfeifenthaler, Koch Salz und der Kater waren ein schlagkraeftiges Team und Sattler telefonierte daher kurz mit dem Kater selbst. Schon 3 Minuten spaeter war alles klar.

”Clever iss der, Hut ab, also so machen wir das ” brummte Sattler und biss herzhaft in ein neu bestelltes Stueck Ochsenhintern. Der Plan war einfach und genial. Aber die Beteiligten mussten zurueck nach Deutschland, selbst Anton Laib, das Krokodil wurde dazu gebraucht. Die flogen also nach Stuttgart und wurden dort von den Katern abgeholt. Man wuerde eine Pressekonferenz abhalten, auf der auch Hausegger anwesend sein musste, und dort wuerde folgendes passieren….Das Hilton in Stuttgart war gebucht worden, der grosse Konferenzsaal gemietet, die Presse eingeladen, die Fernsehkameras in Position, die Spannung war gross. Auf der Buehne hatten Platz genommen: die 5 Kater, alle mit Sonnenbrillen und dunklen Anzuegen, die Optik erinnerte etwas an eine Mafiaveranstaltung. Dann sassen Baron Sattler von Schlitt und Anton Laib ebenso auf der Buehne, waehrend Flusspferd Sigmund Hausegger in einem riesigen Rollstuhl hereingefahren wurde. Es wurde still im Saal. Man konnte sehen: Hausegger war ein schwerkrankes Flusspferd. Der Kater raeusperte sich kurz und hielt dann eine Rede. Er zeigte welche riesigen Summen Hausegger in wohltaetige Projekte gesteckt hatte und dass er erst letzte Woche ein neues Kinderheim eingeweiht hatte. Jetzt jedoch sei Hausegger ”schwer erkrankt” und wolle sich noch einmal ”dem verehrten Publikum ein vielleicht letztes Mal” praesentieren. Ein Raunen ging durch den Saal. ”Und dieses ueble Weib, diese Giftspritze hat ihn derart angegriffen, Pfui teufel !” schrie ein kleinerer Schwarzpuma in den Saal . Zustimmendes Brummen. Hausegger sass unbeweglich im Rollstuhl und hatte die Augen fast geschlossen, beobachtete aber mit einem Viertel geoeffneten Auge die Szenerie. ”Er iss aber ziemlich fett dafuer dass er angeblich so krank ist !” bemerkte eine Hyaenin giftig. ”Das sind die Medikamente, die treiben ihn auf, schau doch hin, er atmet ja richtig schwer …” so ein Braunkater. Schliesslich sprach Hausegger selbst. Man hatte ihn mit einem Kran aus dem Rollstuhl in eine Grosswanne gelegt, die mitten auf der Buehne stand um ein Austrocknen zu verhindern. Dort sass er in 60.000 Liter Braunwasser und man konnte aus dem Zuschauerraum nur seine Ohren sehen. ”Der Kasperl soll mal seinen Kopf etwas anheben, ich seh Nix !” rief ein vorlauter Weisskater. Hausegger hob den Kopf etwas an, und wollte mit der Rede beginnen, da passierte es. ”EIN VERBRECHER, EIN MOERDER, HILFE, HELFT MIR, DER SITZT JA DA AUF DER BUEHNE HERUM, WIE GIBTS DENN SO WAS ?” schrie ein Sackpferd ploetzlich.

Was war passiert ? Sattler von Schlitt war vor 10 Tagen des Nachts in eine Herde Sackpferde eingefallen und mehrere der Tiere waren seitdem spurlos verschwunden. Er leugnete alles ab ( ”So was fress ich nicht, schmeckt mer nicht ! ”), aber eines der Sackpferde war zufaellig in Stuttgart und hatte Sattler von Schlitt sofort wiedererkannt. Es entstand grosse Unruhe im Saal, und Sattler fing furchtbar an zu schwitzen. Er war ohnehin sehr nervoes, denn er kaempfte mit Lampenfieber, es war ein grosser Stressfaktor fuer ihn. Das Sackpferd stuermte nach vorne und sprang auf die Buehne. Chaos entstand jetzt. Anton Laib versuchte erfolglos das Sackpferd mit einem Biss zu bremsen ( ”Wenn ich erst Mal rein beiss, dann lass ich nicht mehr los, das koennen se mer glauben !”), aber das Malheur war dass Sigmund Hausegger einen gehoerigen Schreck bekam, aus der Wanne huepfte, sehr behend von der Buehne sprang und durch den Mittelausgang davon rannte. Jetzt war Bewegung in den Saal gekommen. ”AHA, DER HAUSEGGER IST AUCH EIN BETRUEGER, DER ISS JA PUMPERLGESUND ” schrie ein Loewenehepaar. ( Sie sahen den Schnitzlers zum Verwechseln aehnlich ! ) Derweil versuchte das Sackpferd Sattler von Schlitt anzugreifen. Der langte mit der Tatze zu und riss dem Sackpferd den Schweif ab. Gelaechter im Saal. ” Haha, ein Sackpferd ohne Schweif, wie sieht denn das aus ? ” lachten Einige.

Das Sackpferd versuchte Sattler an die Unterseite zu greifen, dort wo er sehr empfindlich war. Sattler war jetzt in Rage. Er sprang auf das Sackpferd, erwischte aber nur einen Huf und biss herzhaft hinein. ”Herrgott iss das hart aber auch”, entfuhr es ihm, aber immerhin: der Huf war ab und das Sackpferd zog es vor sich aus dem Staub zu machen. ( ”...was das wieder kostet.. !!” schimpfte es, den fehlenden Schweif und Huf betrachtend ). Der Kater versuchte die Situation zu retten indem er auf ein bereitgestelles Buffett verwies, und der Trick funktionierte wieder einmal bestens. Alle stuermten nach draussen und frassen sich durch das von Koch Salz aufgebaute Buffett, was als besondere Attraktion einen rohen Wal ( ”Wal Sashimi ” ) zu bieten hatte. Eine Menge der groesseren Katzen hatten ihre Koepfe tief im Walinneren und frassen sich langsam durch den riesigen Korpus. Hausegger war fuers Erste vergessen doch hatte die Sache ein Nachspiel…. Onkel Ludwig und Tante Irmi, Hauseggers nächste Verwandte waren schwerst sauer über das Verhalten ihres Neffen und empfingen Sigmund Hausegger in einer beliebten Kuhle. Sigmund war sehr schuldbewusst als er Tante Irmi sah die ziemlich belaemmert in die Gegend schaute. Onkel Ludwig war schwer sauer. ”Komm ruhig rein, wir haben ein Huehnchen mit Dir zu rupfen !!” rief er. Sigmund liess sich in die Kuhle fallen und tauchte erst mal unter, es sprudelte und zischte, dann tauchte er wieder auf. ” Ich hab doch glatt gedacht Dir iss was passiert als se Dich da so im Rollstuhl reingefahren haben, und Du hast ja auch so blass ausgesehen…das warste ja..so blass…” jammerte Hauseggers Tante. ”Ja Tantchen, ich hab mir etwas weisse Schminke ins Gesicht geschmiert, deswegen sah ich so aus” erklaerte Sigmund, nicht ohne eine gewaltige Fontaene Wasser zu verspruehen und auch einiges Andere abzulassen. Onkel Ludwig jedenfalls nahm Sigmund zur Seite. ”Also jetzt Mal unter uns Maennern: die Alte iss ziemlich durch den Wind seit der Geschichte und das hab ich Dir Ruebenkopf zu verdanken, ich hab seither Dauerstress, die laesst mich kaum noch aus den Augen …”. ”Das tut mer leid” aechzte Sigmund. ”Ja haste uns denn nicht gesehen ?? Wir sassen in der 2. Reihe !!” schimpfte Ludwig. ”Klar hab ich Euch gesehen, aber was sollte ich denn machen ?? Es war ja alles abgesprochen gewesen !” Beide tauchten erst Mal fuer ein paar Minuten unter, Tante Irmi tappte derweil unter Wasser die Kuhle ab… ”...Mhhmm,schoen trueb isses hier, so mag ich das…wo blos die Maenner sind ? ” schnuffelte sie.

Derweil hatte Sattler seine erste Solo Performance anstehen. Das Bochumer Schauspielhaus hatte ”Warten auf Godot mit Sattler von Schlitt” in seiner Reihe ”Kaleidoskop im Zoo” angekuendigt. ”Sensationelles multikulturelles interaktives Ereignis” kuendigte die Presse den Auftritt des ”ausgewiesenen Goethe Experten Sattler von Schlitt ” an. Das ausverkaufte Schauspielhaus war mit festlichem Publikum gefuellt, eine Herde Zephyrschafe erregte bsonderes Aufsehen, aber auch Unmut unter den anwesenden Loewen ( ” ...provozierend das, aber schaun mer Mal hinterher wo die hingehen…”) und 5 Elefanten waren zu gross um in die Sitze zu passen. ”Sauberes Theater, Provinz ,das isss !! ” maulten sie veraergert, aber es half Alles nichts : sie mussten stehen. Schliesslich betrat Sattler die Buehne. Er hatte sich vollgefressen fuer den grossen Auftritt und legte sich mitten auf die Buehne und ratzte praktisch nach 5 Minuten weg. Gespannte Stille im Publikum. Aber Godot kam nicht und Sattler schnarchte dass es eine wahre Wonne war. Erste Unmutsbezeugungen kamen auf, aber die anwesenden Schwarzpumas starrten bedrohlich in die Richtung der Stoerer und es wurde wieder still. Sattler machte zwischendurch ein Baeuerchen, auch knatterte es zwischen durch Mal etwas, aber er schlief tief und fest. Godot kam immer noch nicht. Sattler drehte sich um und schnarchte jetzt mit dem Ruecken zum Publikum. Da passierte es. Jemand aus dem Publikum hatte mit einem Blasrohr ein Stueck Kaugummi auf die Buehne geschossen und Sattler am Unterleib getroffen. Er sprang auf und fauchte : ”Wer war das ?” Stille im Publikum. Sattler hatte blutunterlaufene Augen und wirkte furchteinfloessend. Selbst die Loewen im Publikum waren eingschuechtert. ”Wo der hinlangt waechst kein Gras mehr !” meinte Einer. Sattler legte sich wieder hin und schlief noch eine weitere halbe Stunde. Dann wurde die Buehne abgedunkelt und es brandete tosender Applaus auf. Sattler verbeugte sich und nahm den Blumenstrauss in Empfang sowie die ihm zugeworfenen Fleischstuecke seiner Fans. Es war ein Riesenerfolg gewesen, alle waren tief beeindruckt. ”Grosser Schauspieler der…” so die einhellige Meinung.

Derweil sassen die Kater beisammen um ueber die MS Usbekistan zu beraten. Man hatte ein paar kalte Platten bestellt, und Gisela die Taschenmaus sass auf des Katers Schulter und kitzelte ihn ab und zu in den Ohren. Die MS Usbekistan, deren Abenteuer ja bereits erschoepfend beschrieben worden sind war in den letzten 2 Tagen durchgecheckt worden. Burshallahnadviednev, der Schwarzpuma hatte dazu seinen Bruder, Hans Hinrich Nadviednev-Mueller Hausbacher angezapft, und der hatte –gegen eine 5% ige Beteiligung — das Schiff grundlegend getestet und auf den neuesten Stand gebracht. Jetzt war die Frage: einsteigen oder nicht ? Schnarrenberger riet ab. ” Lasst uns ne Fischbar aufmachen, das iss halb soviel Arbeit und mehr Gewinn” sagte er und biss in eine schokolierte Katastermaus. Pfeifenthaler war anderer Meinung. ”Wir koennen das als Luxussschiff vermarkten und richtig Kohle machen” war seine Auffassung. Er schlief 1 Minute spaeter bereits ein und hatte sich vollstaendig zusammengerollt. Koch Salz war’s egal. ”Ich koch gerne,egal wo !” meinte er und zuzelte eine gepoekelte Pfauenmilz aus. Es hing wie so oft am Kater. Gisela, die Maus hatte sich in sein rechtes Ohr gesetzt, das kitzelte sehr… ”Gisela, jetzt gib halt Mal Ruh…ich muss hier was entscheiden” brummte er. Da ging die Tuer auf und die rabenschwarzen Konterfeis von Burshallah und Schlamminger standen da. ”Wir sind zu spaet, aber etwas Entscheidendes ist passiert…”

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