Eine Aenderung

Der Kater war in Rottenburg eingetroffen. Er trug einen eleganten Zweireiher und war perfekt eingefettet. "Ich muss sicherstellen dass hier Nix anbrennt, wir können uns negative Publicity beim allerbesten Willen nicht leisten !", so der besorgte Generalmanager. Er besuchte sofort die beiden Grosskatzen , die schwer atmend und stinkend in des Bischof's Wohnzimmer lagen und an trockenen Fleischkeksen kauten sowie literweise Maggibruehe dazu soffen. Die Stimmung war schlecht, nicht zuletzt deswegen weil im Rottenburger Regionalfernsehen ein Bericht lief der Alice Schwarzer zeigte wie sie gerade einen Kosmetiksalon in der Fußgängerzone eröffnete. Man sah das etwas ramponierte Konterfei der Aktivistin, die in einer Ansprache erklärte: "Suniva Hautcreme gibt's hier zum halben Preis, da gehen alle Runzeln weg und mit ihnen die Unterdrückung der Frau !" Sattler bekam einen mittleren Tobsuchtsanfall als er Frau Schwarzer im Fernsehen sah. "DA, DIESE SCHNEPFE, ICH PACK'S NICHT !!! WAS WILL DIE DENN HIER ? " Derweil zimmerte Schreiner Buchenschneider an der vergrößerten Kirchenbank für die beiden Grosskatzen als eine Nachricht wie eine Bombe einschlug: der katholische Kunst- und Kulturpreis, so behauptete ein Insider des Vatikans,Vater Maria Apostolus Senfbach, wird an Hannes Bauchbinder vergeben, da der "mit dem Bekenntnis zur Fortpflanzung ein wesentliches Glaubensbekenntnis der römisch katholischen Kurie erfüllt " habe. Zudem sei Bauchbinder "ein bedeutender Freskenmaler, der allein durch die drei Marienbilder im Eingangsbereich der Kirche ' Maria Dolorosa Santo Spiriti Paula e Domino uno ' in Parma gezeigt habe "wo der Hammer hängt bzw der heilige Geist wirkt ". Das Bild zeigt Bauchbinder in Italien waehrend der Restaurierungsarbeiten mit seinem Architekten Herrn Birnmoser.

https://goo.gl/images/aof3xe Die angebliche Vergabe an Sattler und Schnitzler bezeichnete Senfbach als "absolut hirnlosen Schmarren. Die Beiden sind die Letzten die dafür in Frage kommen. Beides völlig enthirnte Schwachmaten der Oberklasse", so Senfbach. Bauchbinder, der in der Tat regelmäßig mit Wasserfarben Painting by Numbers ausführte und zugab dass "Kunst eigentlich was recht Schönes" sei war überrascht, erklärte aber: "ich habe immer mit diesem Preis gerechnet und ich kann die 10.000 Euro gut gebrauchen." Er hatte in der Tat Daddelschulden und Außenstände bei diversen Pferde--sowie Hundewettbüros. Sattler von Schlitt und Herr Schnitzler hingegen wussten noch nichts von dieser Entwicklung. Der Kater -- der von der Entwicklung sofort in Kenntnis gesetzt worden war -- war hier gefragt , solch eine Mission war seine Spezialität. "Das krieg ich hin, auch Grosskatzen sind letztendlich Katzen !" brummte er. Er besorgte zwei feine Filetstücke und liess sie von der Haushälterin des Bischofs schön resch anbraten und mit Leberspatzen garnieren. Das Ganze trug er dampfend in die Stube und die beiden Grosskatzen sprangen sofort auf und rissen ihm die 2 Filetstücke vom Tablet. Es war ein gewaltiges Schmatzen und Rülpsen, und als der Kater dann noch 4 grosse Pansen hereinbrachte -- auf niederbayrische Art mit Kuttlen gebacken -- war die Freude gross. Nach etwa 50 Minuten waren die Beiden recht satt und erst Mal etwas versöhnlicher gestimmt. Jetzt kam der 2. Teil des Katerplanes, die Ablenkung ! Er eroeffnete den Beiden dass sie in einem kurzen Fernsehspot mit einem Dutzend junger Schwarzpumas und Löwen zusammen auftreten sollten. Es war geplant dass Sattler ein Kapitel aus dem Lukasevangelium lesen sollte und Herr Schnitzler den Kleinen das Dogma der Jungfrau Maria Muttergottes erklären sollte. Das kam gut an, denn beide Grosskatzen hatten immer ein Herz für die Kleinen und Sattler freute sich darauf " ein paar der kleinen Monster zu herzen, ach da geht mer sehr das Herz auf !" Der Termin war schon für 16 Uhr angesetzt und ein Omnibus karrte die beiden Grosskatzen in das Rottenburger Regionalstudio. Dort warteten tatsächlich 6 schwarze Jungpumas ( es handelte sich um Bauchbinders Nachwuchs ) und 6 gewoehnliche Braunkatzen, die der Kater aber kaltblütig als "ganz junge Loewenkleinserle" ausgab. Grossloewe Herr Schnitzler roch an den Kleinen und verzog die Mähne. "Die riechen nicht richtig, was fressen die denn ? '' wollte er wissen. Ebenso wunderte sich Sattler von Schlitt über die schon recht grossen Schwarzpumas, die allesamt über einen erschreckend geringen IQ verfügten. "Die sind ja voll bekloppt, und klein sind se auch nicht mehr ...". Die Stimmung war bereits am Kippen als im Regionalprogramm die Nachricht mit Bauchbinders Nominierung gemeldet wurde und dummerweise Sattler und Schnitzler die ganze Meldung auf einem Monitor im Studio mitbekamen. Jetzt war die Hölle los. Sattler riss sein riesiges Maul weit auf und Herr Schnitzler baute sich drohend auf. "Schnitzler, wir zerlegen diesen Deppenladen jetzt !" verkündete Sattler, und diese Ankündigung wäre zweifellos in die Tat umgesetzt worden wäre da nicht die Tür aufgegangen und herein zwängte sich eine recht merkwuerdige Gestalt. Aeusserlich sah es einem Kalb ähnlich, aber eigentlich war es in einem österlichen Kostüm gekleidet: " Es ist Ostern ,das Fest unseres Herrn, und ich bringe Euch die gute Nachricht: der Herr wird auferstehen, Hallelujah, Gebenedeit seid Ihr und Amen !". Sattler von Schlitt und Herr Schnitzler, die beiden Grosskatzen waren ungehalten. "Was soll der Tinnes ? Wir ham grad andere Sorgen und machen jetzt erst Mal Rabbatz hier in diesem Schwachmatenladen !" knurrte Herr Schnitzler, der immer noch angesägt war wegen des Skype Interviews mit seiner Frau. Sattler roch entsetzlich, er war schwer gestresst. Wer war der Fremde ? Sattler beschnupperte ihn vorsichtig....und er erinnerte sich an den Geruch ! Das war doch....das war doch....war das nicht Alfons von Schnitt ? Sein alter Kompagnon und Freund ? Ja, das roch wie Schnitt, der fast ausschließlich Wild frass und einen ganz eigenen Geruch verströmte . ( Hier ein Familienbild, mit Frau Annemarie und den beiden Söhnen Friedrich und Heinz ).

https://goo.gl/images/Dmj1w2 Schnitt war ein uebergroßer weisser Kastenlöwe der schon öfters in Erscheinung getreten war, so etwa beim Osterfest 2014, wo er mit Freunden und Bekannten ein gemütliches Picknick abhielt was alle Beteiligten bis heute als " Klasse Party " bezeichnen. Schnitt war im Event Management taetig, so organisierte er Bueffeljagden oder auch festliche Banketts in freier Wildbahn ( vegetarische Optionen möglich ! ). https://www.youtube.com/watch?v=rWdYH3nwoIM Und jetzt war er in Rottenburg ! Die beiden herzten sich und Schnitt hatte folgende Nachricht für die Beiden schwer verärgerten Grosskatzen: " Der Heiland wird am Sonntag auferstehen, und ich lade Euch zum Grossbuffet nach Basel !! Dort hamwer 4 Elefanten liegen, 6 Hirschböcke und 20 kleinere Einheiten , ihr seid eingeladen !!! " Das wirkte. "Komm, lass uns gehen, der Tinnes hier iss doch eh Kokolores !" meinte Herr Schnitzler, aber Sattler von Schlitt war immer noch angefressen. "Ausgerechnet der Bauchbinder, der kann doch keinen Pinsel halten !" schimpfte er.... doch Schnitt schleppte die Beiden nach Basel ab, wo sie --nach dem Besuch des Karfreitagsgottesdienstes in der Universitaetskapelle -- dann zum Buffet schreiten würden. Allgemeines Aufatmen in Rottenburg ....