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Die Premiere Teil 2

"Grandiose Weltsicht"

Unser Kulturkorrespondent Johannes Maria Kastenschnitt zur Premiere von "Das Kotelett von Mailand"

Die gestrige Premiere in der Koelner Oper war ein epochaler Erfolg eines Meisterwerks zeitgenössischen Musiktheaters. Komponist und Dirigent Sattler von Schlitt gelang es mit in einem feinstens ausziselisierten Balanceakt die Tragödie des Koteletts in einen zeitgenössischen Bezugsrahmen zu setzen der restlos überzeugte. Statt billiger Effekte wie man sie so oft dieser Tage vorgesetzt bekommt ging Sattler von Schlitt auf's Ganze und präsentierte eine Utopie einer besseren Gesellschaft. Die Rahmenhandlung ist schnell erzählt: ein Ochse wird über Nacht gestohlen, ein Unschuldiger angeklagt und am Schluss bereut der Täter die Tat. ( "Ich bereu alles, trotzdem hat's mer aber geschmeckt !"). Zentral auf der Buehne war das radikale Beleuchtungsprinzip der Dunkelheit. Wie schon der Philosoph Hans Schwarzberger bemerkt hatte: "..Schwarz ist die Farbe der umfassenden Negation des Seins..", wurde hier eine bestürzend aktuelle Version dieses Ansatzes umgesetzt : Schwarz steht für Sattler, ISIS, Schwarzgeld aber auch die CSU. Die schwarze Beleuchtung liess auch Raum offen für kreatives und improvisiertes Gestalten seitens des Publikums. Manche im Publikum etwa wollten Alice Schwarzer auf der Buehne gesehen haben. ("Da, das is se doch, dort, links...nee ? Ich hätt's schwören können !") Als tragische Hauptfigur, die bei Vielen im Publikum emotionale Reaktionen hervorrief ( "Oper ist gelebte Emotion" , S. von Schlitt noch am Vortag ) muss das im Hintergrund agierende Flusspferd mit dem anrührenden Namen 'Onkel Ludwig' benannt werden. Die schwierige Rolle des stoisch abwartenden, die Zeit aushorchenden Künstlers, der an der Gegenwart leidet, wurde meisterhaft umgesetzt und Ludwig erhielt zu Recht Ovationen für seine leidenschaftliche Darstellung des Schlafes als "Bruder des Todes ". Noch zu erwähnen wäre der Katzenchor, der ebenfalls im Hintergrund agierte.

In ueberzeugendster Manier wurde auf die ökologische Problematik der Seefischerei hingewiesen indem der Chor während der Aufführung auf den steigenden und die Umwelt belastenden Thunfischverzehr hinwies. Dazu frass jedes Chormitglied eine 125 Gramm Büchse " feinster Thunfisch in ausgesuchtem Omega 3 Oel" , gesponsert von der Firma "Sealord". Sattler von Schlitt dirigierte die komplizierte Partitur mit größter Leidenschaft, abgesehen von kleineren Missverständnissen ( 1. Konzertmeister und Dirigent hatten künstlerisch unterschiedliche Auffassungen, so dass Dirigent Sattler im 3. Akt während der entscheidenden Szene der Schuldlosigkeit von Ludmilla von Viednev ( ''Ich war's nicht , ich hab den Bullen nicht gestohlen !" ) kurz das Dirigat unterbrach und den 1. Geiger zur Räson rief.

( Augenzeugen wollen in der Dunkelheit gesehen haben dass Sattler den Künstler aufgefressen hat, doch wäre das in der kurzen Unterbrechung von etwa 2 Minuten wohl kaum möglich gewesen , obwohl mehrere Orchestermitglieder den Vorgang sogar gefilmt haben wollen und die Clips bereits in You Tube aufgetaucht sind.) Die Musik erinnerte in vielem an Smetanas Moldau, doch genau das war beabsichtigt.

So erklärte Sattler noch am Vortag: "Die Moldau hat mein Onkel Rammallahviednev von Schlitt immer am Sonntag nach dem Kirchgang angehört, damit bin ich gross geworden, und jetzt hört auf mit der ewigen Fragerei ihr Rübenköpfe !" Es war ein überwältigender Erfolg, und Sattler von Schlitt gab bekannt eine weitere Oper schreiben zu wollen, Arbeitstitel : " Das Schnitzel von Rom ". "Kultur ist die Sättigung mit Vergeistigtem !". Dieser Satz des grossen Philosophen Adam von Schlitt, dem Grossvater unseres verehrten Barons wird noch lange nachklingen aus diesem die Sinne reich erfüllenden Opernabend. Wie man hört wird das Werk demnächst auf CD und Blue Ray Disc erscheinen. Besucher der Aufführung bekommen 3% Rabatt ( "Sattlerrabatt 2015 " eingeben als Gutscheincode bei Onlinekauf ) .

Hier ein spontanes Aquarell des zufriedenen Kuenstlers, entstanden im Kuenstlerzimmer, unmittelbar nach der anstrengenden Premiere. Der Maler bat um Anonymitaet.

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