Die Finanzierung

Der Braunkeiler Saulschnitz wurde von unseren Lesern mit grosser Zustimmung bewertet und viele begeisterte Zuschriften haben uns erreicht.

"Eine tüchtige Braunsau, sympathisch und geradeaus, iss der noch zu haben ?" wollte etwa eine Frau Ramsauer aus Bad Schützlingen wissen.

"Ach, der iss ja so charmant, wie schoen dass es so etwas noch gibt in unserer heutigen Zeit !" schreibt Herr Bunsenschneider aus dem

Rheinischen und bietet an: " Ich schick' einen Sack mit Rueben wenn's recht iss !".

"Es geht einem ans Herz wenn man sieht wie jemand sich aus seiner schlimmen Vergangenheit zu einem anständigen Bürger hochgearbeitet hat -- ein Beispiel fuer uns Alle !" findet Familie Mohlke aus der Ostzone.

Und Saulschnitz, dem die Zuschriften "...das Wasser in die Augen getrieben haben .." hatte eine Überraschung parat: zum erneuten Meeting mit dem Managementteam hatte er 3 weitere Keiler geladen:

" Darf ich vorstellen: Herr Dr. Schwindinger, mein Psychotherapeut, Herr Saftmaier, mein Ernährungsberater und

Dr. Papp von der Deutschen Bank. "

Die Ansage wurde mit allgemeinem Murren beantwortet.

"Was brauchen wir solche Knackwürste hier ? Wir müssen mit der Renoviererei vorankommen, zum Donnerwetter nochamal !" fasste Sattler von Schlitt die allgemeine Stimmungslage recht treffend zusammen.

Doch Saulschnitz hatte Anderes vor.

Die 3 neu hinzugekommenen Gaeste grunzten kurz und dann ergriff Dr. Papp von der deutschen Bank das Wort.

"Meine lieben Gaeste, verehrte Kunden, ich möchte Ihnen ein bündiges Finanzierungsmodell vorstellen mit welchem die Renovierung des Preisachers finanziell abgesichert werden kann.

Ich vertrete die Deutsche Bank und wir finanzieren ja seit vielen Jahrzehnten bedeutende Projekte im In- und Ausland.

Bei manchen unserer Kunden ist jedoch die Bonität ein Problem..."

Jetzt kamen bedrohliche Geräusche aus dem Zuhörerkreis,

Herr Schnitzler sperrte sein Maul sperrangelweit auf und die Schwarzpanther hatten blutunterlaufene Augen. 2 der 3 Nilpferde liessen großräumig Wasser ab.

"Bitte nehmen sie das nicht persönlich, wir haben fuer Alles eine Loesung !" argumentierte Herr Dr. Papp.

Der Kater fauchte kurz, aber er war nicht wach, er träumte lediglich schlecht. Lediglich Schnarrenberger, der Jurist war wach, aber auch er war unkonzentriert weil er das Thunfischsaftbeutelchen nicht aufbekam.

"Dass die immer solche hirnrissigen Verschlüsse da hin machen..." schimpfte er.

"Unser Konzept", fuhr Dr. Papp fort " beruht auf der Geschäftsidee dass Gesundheit und Wohlbefinden eine grosse Rolle spielen im täglichen Leben und da ergibt sich fuer geschickte Investoren eine einmalige Chance einzusteigen und aufgrund sensationeller Profite jedes Projekt durch zu finanzieren !".

Dr. Schwindinger, der Psychotherapeut und Herr Dr. Saftmaier der Ernährungsberater grunzten zustimmend.

Jetzt erschien eine Projektion an der Wand.

Wir wollen sie unseren Lesern nicht vorenthalten.

https://www.amway.de

Es handelte sich um das Pyramidenverkaufssystem Amway.

Krokodil Anton Laib, der Hausdetektiv runzelte seine Stirn.

" Also ich weiss nicht..."

Doch es kam noch mehr.

Jetzt ergriff Dr. Schwindinger das Wort:

" ...und das Seelenwohl wollen wer auch nicht vergessen, gell !

Daher biete ich freibleibend an: eine nur fuer den heutigen Tag verbilligte Beteiligung an einem der profitabelsten Psychounternehmen unserer Zeit !"

Er grunzte kurz und die überraschten Managementmitglieder sahen jetzt eine weitere Präsentation an der Wand:

https://www.scientology.de

Es war still im Raum, man hörte nur das leise Schnarchen des Katers sowie ein Plätschern aus der letzten Reihe ( Siegmund Hausegger hatte zuviel Wasser zum Frühstück getrunken.

"Meine Blase iss -- gemessen an meinem Gesamtgewicht -- recht klein, ich bedaure dass ich Wasser lassen muss !" ).

Wir würden die Mitglieder reagieren ?

Waren die beiden vorgestellten Konzepte tragfähig ? Warum hatte Saulschnitz die 3 Keiler mitgebracht ?

War er an den Profiten beteiligt und war alles nur ein abgekartetes Spiel ?

Wir werden berichten.