Das Halmaturnier Teil 5

Die Spannung in der Bremerhavener Stadthalle war zum Zerreissen . Es war totenstill im Saal geworden, man hörte nur ein leises Plätschern welches aus der Nilpferd Ecke kam,

Frau Sybille Hausegger liess gerade etwas Wasser ab. ( "Eine Sauerei dass die das hier dürfen !" schimpfte eine Kreuzotter vom benachbarten Schlangentisch. )

Der Kater sah eine SMS auf seinem Schwarzkaterhandy: "Kater, Du musst mer da raushelfen, da iss was schief gelaufen ! Sattler.".

Der Kater antwortete umgehend: "Kein Problem, aber das kostet !"

"Halsabschneider ! Aber OK, ich hab keine andere Wahl !" textete Sattler zurück.

Organisator Hosenzopf hatte inzwischen den rückwärtigen Feuerwehrausgang angepeilt, "fuer den Fall dass es hier zu Gewalttätigkeiten kommt."

In der Tat: an mehreren Tischen war man sich einig: "Genug ist genug ! Der Sattler hat uns alle lang genug beschissen, jetzt isser dran, und der Hosenzopf gleich mit !"

Doch dann ergriff der Kater das Mikrofon.

"Meine Lieben, es wird Euch überraschen dass ich jetzt zu Euch spreche, aber ich kann nicht anders, mein Gewissen zwingt mich dazu. Ihr habt ja gerade alle die Skype Nachricht von Sattler von Schlitt gehoert und seid wahrscheinlich verwundert was er damit gemeint hat."

Wütende Zwischenrufe waren zu hören. "ABZOCKEN WOLLTE ER UNS, DIESER VERBRECHER !" kam es vom Elefantentisch, die sich ausnahmsweise Mal alle einig waren.

Der Kater sprach weiter. "Ich kenne Sattler von Schlitt seit vielen Jahren und habe dabei vor allem seine wohltätige Arbeit bewundert, die er ganz im Stillen und ohne Öffentlichkeit macht. Er spendet nämlich den allergroessten Teil seines Einkommens aus seinen Geschäften an wohltätige und bedürftige Organisationen, darunter and die Gesellschaft zum Schutz der Kaninchen in Deutschland e.V., 7 Tierwaisenhaueser werden von ihm unterhalten, dazu finanziert er 4 Gnadenhöfe fuer alte Pferde, ein Grosshundeheim mit 2000 Hunden die alle alt, schwerhörig oder teilweise blind sind, dazu ist er Vorsitzender der katholischen Rinderfarmervereinigung, die nachhaltig und im Sinne der Bibel den Tierschutz vertreten. Der Baron hat immer gewusst auf was es ankommt in seinem gesegneten Pantherleben: ohne den Herrgott sind wir alle Nichts, und das Geringste was man seinem Nächsten tut belohnt der Herrgott und Heiland vielfach."

Jetzt hätte man eine Stecknadel fallen hören können.

Sattler, der wenig von dem verstanden hatte was der Kater soeben gesagt hatte, hörte wie der perfekt eingefettete Schwarzkater noch eins draufsetzte:

" Erst neulich hat sogar Papst Romulus in Rom unserem verehrten Baron deswegen den heiligen Korbinianssegen gespendet und ihm eine bereits im vergangenen Jahr geweihtes Mariamuttergottesbild noch einmal doppelt eingesegnet.

Es ist die Bescheidenheit die unseren Sattler daran hindert die vielen guten Taten an die grosse Glocke zu hängen. So etwa wird er die gesamten Einnahmen aus dem Halmaturnier an das Braunschweiger Schaeferhundheim fuer betagte Schäferhunde spenden."

Tiefe Betroffenheit war jetzt zu spueren.

"So weit isses gekommen, das wir das Gute, selbst wenn es mitten unter uns iss, nicht erkennen !" räsonierte ein Saubock von Tisch 9 halblaut, die anderen Sauböcke nickten eifrig..

Jetzt machten sich viele auf den Weg zu Sattlers Tisch um ihm -- oft mit geröteten Augen -- den Huf oder die Tatze zu schütteln und ihm "Alles, Alles erdenklich Gute zu wünschen fuer all das Gute was schon geschehen ist und noch geschehen wird !".

Der Baron sass da und war's zufrieden.

"Gut gemacht, ich schick den Zaster per Paypal, Sattler !" schickte er eine SMS an den Kater.

Wieder einmal hatte der Kater es geschafft den Blick Aller auf das Wesentliche zu lenken.

Das Turnier konnte jetzt - nach dieser nachdenklich machenden Episode - endlich beginnen.

Wir werden berichten.