Eine Festveranstaltung Finale
- wezel11wezel11
- Apr 21, 2017
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Es waren also etwa 400 Sauen die sich laut grunzend nach vorne draengten, zur Buehne, auf der Anton Laib immer noch herumlag und sich weigerte weg zu robben.
"Ich geh nicht weg bevor man mir Recht gibt !" knurrte er.
Laib war von geradezu legendaerer Sturheit. " Was Stursein angeht steckt der uns alle in die Tasche !" hatte sogar Sattler von Schlitt zugeben muessen.
Doch die Schweine waren feindselig gestimmt und wollten dem "Metzgermacho" einen Denkzettel verpassen.
"Wir verkaufen den an nen Handtaschenmacher, dann verdienen wer auch noch was !" war einer der Vorschlaege.
Doch die Sauen hatten die Rechnung ohne den stets mit grosser Umsicht operierenden Gaestebetreuer Schnapf gemacht.
Schnapf ( roter Pfeil, hier mit einer Bekanntschaft )
war es gewohnt einen Schritt voraus zu planen.
" Ich plane immer einen Schritt voraus !" so der Graukater. " Mir kann keiner an den Kessel !"
Und so war es auch dieses Mal.
Weil Schnapf Unheil geahnt hatte ( "mit Sauen isses immer etwas heikel...die sind da ueberempfindlich wenn's um so Metzgergeschichten geht " wusste der erfahrene Eventmanager ) hatte er hinter der Buehne ( "fuer den Notfall " ) 6 grosse Wannen mit Buchteln, einen riesigen Berg Rueben und 8 grosse aufblasbare Schwimmbecken, mit Morast gefuellt aufstellen lassen.
Das sollte sich bewaehren denn an der Buehne war jetzt ein grosses Schild zu sehen (" Fressen und Suhlen bitte rechts abbiegen ") was die meisten Sauen in einen echten Gewissenskonflikt brachte.
" Ja was denn Nu ?....Wir wollten doch den Laib zerlegen ?....".
Doch praktisch alle Sauen entschieden sich fuer die pragmatische Variante. " Morgen sind wer vielleicht schon Streichwurst oder liegen als Lyoner beim Lidl im Regal, also lassen wer's nochmal krachen !" hoerte man allenthalben.
Und die 400 konnten ihrem Glueck nicht trauen: sie stuerzten sich auf die Wannen mit dem Fressen und suhlten sich mit groesster Leidenschaft in den Morastbecken.
Das alles geschah hinter der Buehne, waehrend man vom Saal Sattler von Schlitt hoerte wie er erfolglos versuchte den Faust von Goethe zu rezitieren.
Denn er wurde mit lauten Zwischenrufen unterbrochen. " Mach die Platte aus, Alter, wir wollen nicht so n'ranziges Zeug hoeren...ich mein wozu...wir sind doch Viecher...also was soll der Schnee..."
Sattler musste wohl oder uebel abtreten, er war aber schwer geladen.
"Alles totale Banausen hier, ich geh jetzt, ihr koennt mich Mal !"
schimpfte der Grosspanther und drohte mit der Tatze den Zuhoerern die noch verblieben waren.
Und mit Sattler verliessen auch die Managementmitglieder den Saal, lediglich Anton Laib weigerte sich die Buehne zu verlassen.
"Mich muss man raustragen hier ! Ich geh nicht ! Ich bin der Preistraeger ! ".
Gegenueber der Stadthalle hatte ein Stehimbiss geoeffnet, dorthin bewegte sich der Tross.
"60 Mal Currywurst mit schoen fetter Sosse " bestellte der Kater unter dem Beifall der Hungrigen. " Und Gottes gesegneten Appetit Euch Allen !"
Diese Ansage verfehlte , wie auch schon so oft in frueheren Situationen ihre Wirkung nicht.
"Der Kater weiss eben worauf es ankommt, und er ist glaeubig !" brummte der alte Sattler, der selbst bekennender Altkatholik war.
Es war ein schoenes Bild wie die Gruppe friedlich zusammen frass.Alle Sorgen waren vergessen.
"Alles in Allem war's ne schoene Veranstaltung, das koennen wer oefters machen, so n'bisschen Kultur schadet nicht ! " bemerkte das laut schmatzende Flusspferd Siegmund Hausegger, der -- er war Vegetarier -- Gras vom Strassenrand rupfte.
Jetzt stand die Renovierung des Preisacher an. Da galt es "genau zu arbeiten und keinen Murks zu produzieren " ( der Kater in einem internen Memo )
Wuerde das gutgehen ?
Wir werden berichten.
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