Schwierige Verhandlungen
- wezel11wezel11
- Apr 12, 2017
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Flusspferd Alfons Sauberger war ein harter Verhandlungspartner, also musste der Kater ran. "OK, ich fahr nach Knackingen und verhandel mit dem, das krieg ich schon hin !" brummte der Kater. Er beschloss den Nachtzug zu nehmen und sich ein schoenes Kleinkatzengrossabteil zu reservieren.
Doch die Dame im gelben Kostuem vom Vortag, eine gewisse Frau Gundula, wollte unbedingt mit. " Dann ham wer endlich Mal etwas Zeit fuer uns, und im Zug isses ja sooo romantisch !" floetete die Katzendame.
Der Kater sah das etwas Nuechterner, hatte aber keine Zeit fuer eine lange Auseinandersetzung. " Das bringt Nix ! " wusste der erfahrene Galan.
"Prima, wir treffen uns am Bahnsteig dann !" maunzte er. "Aber der Nachtzug faehrt von Bremerhaven-Wulsdorf ab, gell, nicht vom Hauptbahnhof !".
Hier musste sich der Kater getaeuscht haben, denn schon 70 Minuten spaeter rollte der Zug an Wulsdorf vorbei, er selbst sass drinnen und las Zeitung, Gundula stand derweil am Bahnsteig und gestikulierte wild als der Zug an ihr vorbeirollte.
Schon 7 Stunden spaeter war die Ankunft in Knackingen. Dort wurde er schon sehnlichst erwartet. Siegmund Hausegger stand am Bahnhof mit einem grossen Schild : " Herr Kater GmbH " , was dem Kater irgendwie auch wieder peinlich war.
"Diskretion, Diskretion " murmelte er.
Man machte sich sofort auf den Weg zu Sauberger, der ohne eine Regung in seinem Haus stand und sich weigerte "auch nur einen Millimeter nachzugeben, so wahr mer Gott helfe !".
Der Kater jedoch war ein gewiefter Taktiker und frass zuerst Mal ein Haeppchen. Er oeffnete eine Thunfischdose und band sich eine Serviette um.
Derweil erklaerte Sauberger die naeheren Gruende seiner Weigerung.
"Mein Urgrossvater hat das Preisacher damals gebaut und als Flusspferdschaenke 30 Jahre erfolgreich gefuehrt. Leider hatte er nicht das noetige Geld um zu renovieren, und dann iss ja das Unglueck passiert. " ( Der erste Stock sackte nach unten als die erweiterte Familie -- insgesamt 6 Nilpferde -- beim Weihnachtsessen sass. Anm. der Red. )
"Dann mussten wer verkaufen, da habt ihr ja dann zugeschlagen,was auch eine mittlere Katastrophe war." ( In der Tat: die Betreibung des Preisachers durch Sattler und Co endete in einer voelligen Katastrophe, Anm. der Red. ).
" Dann hab ich die Haelfte zurueckgekauft und jetzt isses wie's iss !".
Der Kater machte ein sanftes Baeuerchen und band sich die Serviette ab.
"Ja klar, das versteh ich ! " brummte er. " Da haengt viel Gefuehl drin, und auch das Gedenken an Deinen Urgrossvater. Ich hab ihn ja leider nicht mehr gekannt !" https://taronga.org.au/sites/tarongazoo/files/styles/standard-content-image/public/images/Susie%20Hippo_0.jpg?itok=AByJJ3E5×tamp=1467247077
( Hier der Urgrossvater von Sauberger, Sagrotan Sauberger ).
Sauberger hatte jetzt rote Augen bekommen. " Schoen dass Du das verstehst, also dewegen kann ich auch nicht verkaufen."
Der Kater hatte jetzt eine spontane Idee.
"Ich dachte immer dass der Sagrotan n'dufter Typ gewesen war, irgendwie so menschlich und doch auch wieder ganz wie ein Flusspferd, wie waer's wenn wir ne grosse Gedenkstatue aufstellen die an ihn erinnert ? "
Er zog ein Foto aus seiner Tasche.
Jetzt war Sauberger ploetzlich wie ausgewechselt.
"DAS SIEHT JA SUPER AUS, GANZ WIE MEIN URGROSSVATER ! ALSO WENN DE DAS AUFSTELLST VERKAUF ICH !!! "
Es dauerte keine 2 Stunden, ein Notar war bestellt worden, und Sauberger unterzeichnete freudestrahlend.
Der Kater gaehnte kurz und machte sich dann mit Siegmund von Hausegger und Onkel Ludwig, den beiden Flusshaeutern auf den Weg zum Bahnhof um nach Bremerhaven zurueckzufahren.
Die Aktion war gelungen.
Doch der Kater hatte etwas Entscheidendes uebersehen....
Wir werden berichten.
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